Corona Covid-19 Situation - Wie geht es in der Schweiz am 11. Mai im Wassersport weiter ?

Samstag, 2. Mai 2020   
 Corona Covid19 Situation  Wie geht es in der Schweiz am 11. Mai im Wassersport weiter
Acht Millionen Schweizer sind gewillt beizutragen, dass die Corona-Covid-19 Pandemie unter Kontrolle gebracht werden kann, und befolgen mit grosser Disziplin die klaren allgemeinen Anordnungen zur Hygiene und dem Social Distancing. Ab dem 11. Mai hat der Bundesrat für verschiedene Bereiche, unter anderm dem Sport, Erleichterungen in Aussicht gestellt, wobei Swiss Olympic die angeschlossenen Sportverbände aufgefordert hat, entsprechende Sicherheitskonzepte vorzuschlagen.
----- In diesem Zusammenhang möchten die über 200'000 Wassersportler aller Disziplinen und nicht nur die 10'000 Mitglieder in Swiss Sailing Clubs, welche die öffentlichen Gewässer gemäss Binnenschifffahrtsgesetz nutzen, wissen, wie die allgemeinen Bestimmungen zu interpretieren sind. Der Einhaltung des Zwei-Meter-Abstand ist auf privat genutzten Mehrpersonen Wasserfahrzeugen nicht möglich. Die Beschränkung auf fünf Person ist graduell mit den allgemeinen Weisung zur Gruppenbildung anzupassen, die Beschränkung auf die eigene Familie oder Wohngemeinschaft ist unrealistisch. Diese Restriktionen für den gesundheitsfördernden Freizeitsport müssen am 11. Mai wegfallen.
----- Die leider immer kleiner werdende Anzahl von regattierenden Segelsportler möchte sobald als möglich wieder ihrem Sport frönen können. Jeder Kenner der Szene weiss, dass das Einhalten der Corona Vorschriften während einer Regattas auf dem Wasser problemlos möglich ist. Dass ausgerechnet das Verbot von Regatten, einer der sichersten Orte überhaupt, aufrecht erhalten werden soll, enspricht den Forderungen des BAG in keiner Weise und schiesst als unnötige Selbstbeschränkung weit über das Ziel hinaus. Für den Betrieb an Land sind die allgemeinen Bestimmungen (Distanz, Versammlungen, etc) klar und bedürfen keiner zusätzlichen Auflagen. Das Regattaverbot ist ab 11. Mai aufzuheben.
----- Swiss Sailing, Vertreter des Segelsportes in allen seinen Formen, hat gestern ein Schutzkonzept vorgestellt, das den legitimen Bedürfnissen aller Schweizer Wassersportler, in damit auch der ganzen Wassersport-Branche, leider nicht gerecht wird. Der öffentliche Verkehr, Verkaufsläden, Restaurants und anderes werden ab dem 11. Mai wieder mit vernünftigen Auflagen normalisiert, aber für Freizeit-Segler gilt die "Limite von max. 5 Personen pro Boot (Jollen und Yachten), sofern alle Personen aus der gleichen Familien oder Hausgemeinschaft stammen" und "Regattieren bleibt verboten". Segelschulen, die ein dringendes kommerzielles Interesse haben, und Sailbox für das Segeln der Nicht-Boot-Eigner sind nicht einmal erwähnt.
----- Eigenverantwortung ist gefordert und wird grossmehrheitlich wahrgenommen, sofern die Anordnungen sinnvoll und durchführbar sind. Ernster wird die Situation allerdings, wenn die minutiös vorgeschriebenen Verhaltensvorschriften für Benutzer der Clubanlagen im Schutzkonzept von Swiss Sailing folgendes festhalten: Absatz 5.3, "Er (der Club) informiert und überwacht die Nutzer*innen seiner Anlagen. Die Empfehlung zur Abgabe und Unterschrift von schriftlichen Informationen soll auch hier angewandt werden. " Und unter 5.4. wird festgehalten: "Dieses Schutzkonzept wird via Swiss Olympic den Kantonen und Gemeinden zur Verfügung gestellt. Sie können seine Einhaltung überprüfen und kontrollieren. Bei Widerhandlungen können sie Sanktionen gemäss den Strafbestimmungen der aktuellen Covid19-Verordnung des Bundesrats aussprechen." Und unter 6.3 steht: "Die Clubs stellen sicher, dass ...... auch die Schiffsführer*innen ihrer Jollen und Yachten des Freizeitsegelns sowie die Windsurfer*innen und Kiter*innen, die ab ihren Anlagen starten, die Inhalte dieses Konzepts kennen und verstehen." Ob die Clubs wohl mit solchen Bevormundungen mit Sanktionsandrohungen einverstanden sind? Und wie haben sich die über 95% nicht in Clubs organisierten Wassersportler zu verhalten?
----- Dass es auch anders geht, zeigen zum Beispiel auch die proaktiven Covid 19 Regatta Precautionary Measures von Sail Newport, dem wohl berühmtesten Segelzentrum in den USA. Zu erwähnen ist auch die Studie des italienischen olympischen Komitees CONI zuhanden der italienischen Regierung, wonach Segeln als die sicherste Sportart in Sachen Covid-19 überhaupt gilt.
----- Es bleibt zu hoffen, dass Swiss Sailing zuhanden des BASPO bis am 11. Mai Korrekturen und Präzisierungen zu diesem Schutzkonzept im Interesse aller Wassersportler und der nautischen Branche anbringen wird. Bezüglich der im Schutzpapier spezifisch behandelten Trainingsaktivitäten für Spitzensport- und Nachwuchskader sowie Club-Trainings (implizit wohl auch die Segelschulen) gehen wir davon aus, dass diese das Schutzkonzept eigenverantwortlich, sinngemäss und stufengerecht interpretieren werden.




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